Test Nivada Grenchen Chronomaster Sea Diver Broad Arrow Inter-Bezel: spielerische Innovation und uhrmacherisches Erbe

In der Uhrmacherei sind echte Innovationen selten. Meistens begnügen sich die Marken damit, ihre großen Klassiker mit einigen technischen oder ästhetischen Verbesserungen neu zu interpretieren. Deshalb verdient ein origineller Vorschlag, wenn er auftaucht, unsere volle Aufmerksamkeit. Die Nivada Grenchen Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel gehört genau zu diesen Uhren, die ausgetretene Pfade verlassen.

Mit ihrem einzigartigen, werkzeuglos austauschbaren Lünettensystem bietet diese Neuinterpretation eines ikonischen Modells aus den 60er Jahren einen erfrischenden Ansatz zur Personalisierung. Eine Uhr, fünf verschiedene Lünetten, und schon kann derselbe Zeitmesser in Sekundenschnelle seinen Charakter ändern. Diese Idee, inspiriert von einem Vintage Nivada Colorama Damenmodell und heute auf einen sportlichen Chronographen übertragen, ist typisch für den agilen Ansatz eines unabhängigen Hauses, das erfolgreich aus der Asche auferstanden ist.

Heute lade ich Sie ein zu entdecken, ob dieser Chronomaster über seine spielerische und originelle Funktionalität hinaus seine Versprechen in Bezug auf Qualität, Präzision und Ergonomie hält.

Hat diese Nivada im Segment zwischen 1.800 und 2.500 €, gegenüber etablierteren Namen, die Argumente, um Uhrenliebhaber zu überzeugen, die Originalität ohne technische Kompromisse suchen?

Geschichte der Marke Nivada Grenchen und aktuelle Positionierung

Nivada Grenchen ist eine Marke mit langer Vergangenheit, gegründet 1926 in Granges (Grenchen) in der Schweiz. Historisch gesehen wurde das Haus durch seine robusten, zuverlässigen und innovativen Uhren bekannt, die Mitte des 20. Jahrhunderts sowohl von Soldaten als auch von Zivilisten getragen wurden.

Ihre Blütezeit erlebte sie in den 1950er-60er Jahren mit zwei emblematischen Modellen: der Antarctic, einer widerstandsfähigen Uhr für Polarexpeditionen (insbesondere bei Missionen in der Antarktis getragen), und dem Chronomaster Aviator Sea Diver (CASD).

Der 1963 eingeführte ursprüngliche Chronomaster CASD war einer der allerersten wirklich vielseitigen Chronographen, konzipiert für Flieger, Taucher und Landabenteurer zugleich. Diese frühe Toolwatch kombinierte einen Chronographen, eine drehbare Lünette zum Tauchen oder für eine zweite Zeitzone sowie eine Tachymeter- und Telemeterskala – alles Elemente, die sich auch in der heutigen Broad Arrow Inter-Bezel wiederfinden, ein Zeichen ihres anerkannten Erbes. Damals eroberte der Chronomaster dank seiner außergewöhnlichen Vielseitigkeit und seines hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses ein Insiderpublikum und wurde zu einem Kultobjekt für viele Sammler.

Wie viele unabhängige Marken litt Nivada unter der Quarzkrise in den 1970er Jahren. Die massive Einführung billiger Quarzuhren führte zu einem Einbruch der Nachfrage nach mechanischen Uhren, und Nivada Grenchen geriet in den folgenden Jahrzehnten so in Schwierigkeiten, dass sie vom Markt verschwand.

Es dauerte bis zur Wiederbelebungswelle von Vintage-Uhren, bis die Marke aus der Asche auferstand. Im Jahr 2018 wurde Nivada Grenchen dank der Initiative von Guillaume Laidet (einem Unternehmer mit Leidenschaft für Uhrmacherei, der auch an der Wiederbelebung von Vulcain und Excelsior Park beteiligt war) wieder ins Rampenlicht gerückt.

Die Strategie bestand darin, das reiche Erbe der Marke zu nutzen, indem ihre ikonischen Modelle neu aufgelegt wurden, jedoch mit aktuellen technischen Verbesserungen. Diese “Neo-Vintage”-Philosophie sprach Kenner schnell an: Die neuen Versionen des Chronomaster Aviator Sea-Diver, der Antarctic oder der Tauchermodelle Depthmaster und Datomaster geben das Retro-Design originalgetreu wieder, verwenden aber moderne Schweizer Uhrwerke (Sellita SW200, SW510 usw.), aktuelle Materialien (Saphirgläser, Super-LumiNova) und zeitgenössische Qualitätsstandards.

Die aktuelle Positionierung von Nivada Grenchen ist die einer unabhängigen Marke mit einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, die sich an Liebhaber von Vintage-Uhren und Toolwatches richtet. Sie bewegt sich in einem mittleren Segment: exklusiver und stärker auf Enthusiasten ausgerichtet als große Mainstream-Marken (Longines, Hamilton…), aber deutlich zugänglicher als High-End-Sammlerstücke oder bestimmte Neuauflagen großer Häuser. Nivada verkauft hauptsächlich direkt online, was es ermöglicht, moderate Preise ohne Einbußen bei der Fertigungsqualität anzubieten.

Ihr aktueller Katalog konzentriert sich auf die historischen Sport-Chic-Uhren der Marke: die von den 60ern inspirierten Chronographen (Chronomaster, Chronoking) und die Taucher- oder Expeditionsuhren (Antarctic, Depthmaster).

Man erkennt den Willen, die abenteuerliche DNA von Nivada zu bewahren – vielseitige, robuste Uhren, bereit für alles – und gleichzeitig zu innovieren, um sich abzuheben (das Inter.Bezel-System ist ein Beispiel dafür). Dieser agile Ansatz wird durch die geringe Größe des Unternehmens ermöglicht, das nicht zögert, zahlreiche Varianten, Kooperationen und limitierte Serien anzubieten, um die Begeisterung der Sammlergemeinschaft aufrechtzuerhalten.

Heute positioniert sich Nivada Grenchen als glaubwürdige Alternative für diejenigen, die eine charaktervolle Uhr mit Vintage-Charme suchen, ohne Kompromisse bei der Zuverlässigkeit einzugehen und ohne den hohen Preis einer etablierten Luxusmarke zu zahlen. Der Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel verkörpert diese Positionierung perfekt: Er ist ein direkter Nachfahre eines legendären Markenmodells, aktualisiert durch eine clevere Verbesserung (austauschbare Lünette) und zu einem moderaten Preis angeboten.

Präzision und Leistung des Uhrwerks

Der Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel beherbergt ein mechanisches Handaufzugskaliber Landeron 70, ein Neo-Vintage Schweizer Uhrwerk, das von der Valjoux 7750 Architektur abgeleitet ist.

Dieses Kaliber oszilliert mit 4 Hz (28.800 Halbschwingungen/Stunde) und bietet einen flüssigen und präzisen Lauf des Chronographensekundenzeigers. Die Gangreserve beträgt ca. 46-48 Stunden, was nach Vollaufzug fast zwei Tage Betrieb gewährleistet.

In Bezug auf die Präzision erweist sich das Landeron 70 als zuverlässig und stabil – obwohl nicht COSC-zertifiziert, ist es darauf ausgelegt, Leistungen innerhalb der üblichen Toleranzen von Schweizer Uhrwerken dieser Preisklasse zu erbringen. Liebhaber werden den “Old School”-Charakter dieses Handaufzugskalibers schätzen, das an die Geschichte von Nivada anknüpft (Landeron war bereits in den 60er Jahren Lieferant der Marke).

Das tägliche Aufziehen, geschmeidig und regelmäßig, schafft eine angenehme taktile Verbindung zur Uhr, typisch für traditionelle Chronographen. Im Gebrauch erfolgt das Auslösen des Chronographen mit einem deutlichen Klick. Es handelt sich nicht um einen hochwertigen Säulenradmechanismus, aber das Nockensystem des Landeron/7750 bietet eine robuste und bewährte Aktivierung. Wenn Sie sich außerdem für den optionalen Saphirglasboden entscheiden, offenbart das Uhrwerk eine sorgfältige Dekoration mit Genfer Streifen und gebläuten Schrauben, ein schätzenswertes Detail in dieser Preisklasse.

Fertigungsqualität und Veredelungen

Schon beim ersten Anfassen beeindruckt die Fertigungsqualität des Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel. Das Gehäuse aus Edelstahl 316L mit 38 mm Durchmesser wechselt zwischen gebürsteten und polierten Oberflächen und betont die schönen Fasen der Bandanstöße.

Diese zweifarbige Ausführung unterstreicht die Vintage-Silhouette des Modells und verleiht ihm gleichzeitig ein robustes Aussehen. Die Vorderseite ist durch ein doppelt gewölbtes Saphirglas mit Antireflexbeschichtung geschützt, das das Aussehen alter Plexigläser nachahmt und gleichzeitig die Kratzfestigkeit modernen Saphirs bietet.

Der Gehäuseboden ist verschraubt und mit dem Nivada-Wappen graviert (ein transparenter Saphirglasboden ist bei einigen Varianten optional erhältlich) und garantiert eine Wasserdichtigkeit bis 10 ATM (100 m). Diese hohe Wasserdichtigkeit für einen Neo-Retro-Chronographen zeugt von der Seriosität der Konstruktion: Die Uhr kann bedenkenlos beim Schwimmen oder im intensiven täglichen Gebrauch getragen werden.

Das Zifferblatt der Broad Arrow Version zeigt einen selbstbewussten Vintage-Geist. Beim Modell mit mattem schwarzen Zifferblatt sind die Indizes mit cremefarbenem Super-LumiNova bemalt, das gealtertes Tritium imitiert, und die breiten Broad Arrow-Zeiger aus poliertem Stahl sind ebenfalls mit dieser Leuchtmasse gefüllt.

Das Ganze bietet einen eleganten Kontrast und eine zufriedenstellende Ablesbarkeit unter verschiedenen Bedingungen, auch wenn die nächtliche Leuchtkraft dieses “Cream”-Lume etwas weniger intensiv ist als die eines modernen weißen Super-LumiNova. Die Veredelung des Zifferblatts und der Hilfszifferblätter ist für diese Preisklasse tadellos: vertiefte Zähler mit dezentem Azurage, präziser Druck der Tachymeter- und Telemeterskalen am Rand und je nach Zifferblattversion ein appliziertes Logo.

Da Nivada historisch mit dem Hersteller Singer (Design von Jean Singer) für seine Zifferblätter zusammengearbeitet hat, finden sich bei einigen Varianten “exotische Zifferblatt”-Details (dezentrale Sekundenskala in Rot, quadratische Indizes in den Hilfszifferblättern), die Charakter verleihen.

Das Gesamtbild strahlt uhrmacherische Seriosität aus und bleibt gleichzeitig einer utilitaristischen Philosophie treu. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Veredelungen von Gehäuse und Zifferblatt diesen Chronomaster auf das Niveau der besten Uhren im Bereich von 1.800–2.500 € heben, ohne größere Mängel.

Funktionen und Innovation: die austauschbare Lünette

Der Nivada Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel wird mit fünf austauschbaren Lünetten geliefert, hier neben der Uhr abgebildet: vier einfarbige Versionen (schwarz, rot, grün, verwaschenes Blau) und eine zweifarbige schwarz/rote Lünette mit Städtenamen.

Das herausragende Merkmal dieses Chronomasters ist zweifellos sein innovatives Inter.Bezel-System, mit dem die Lünette der Uhr nach Belieben und ohne Werkzeug gewechselt werden kann.

Inspiriert von einem Vintage-Modell aus den 1960er Jahren (der Nivada Colorama VI, einer kleinen Damenuhr, die mit mehreren farbigen Lünetten verkauft wurde), übertrug Guillaume Laidet – der Unternehmer hinter der Wiederbelebung von Nivada Grenchen – diese Idee auf einen modernen Sportchronographen.

Das Prinzip ist einfach und genial: Die Lünette (das komplette Teil mit Einlage, nicht nur die Einlage) wird über ein Verriegelungssystem mit vier Kugellagern auf das Gehäuse geklipst. Man schiebt einfach einen Fingernagel oder die Fingerspitze unter die Lünette und hebelt sie ab, dann drückt man die neue Lünette an, bis ein hörbares Klick zu hören ist.

Es ist nicht nötig, eine Kerbe oder Raste präzise auszurichten: Die Lünette wird durch Reibung gehalten und kann nach dem Einrasten frei in beide Richtungen gedreht werden. Der Mechanismus wurde von der Marke rigoros getestet, die vier Kugellager gewährleisten einen sicheren Halt, der ein unbeabsichtigtes Abnehmen verhindert.

Achten Sie jedoch darauf, alle 4 Kugellager richtig einzuklipsen, sonst fällt die Lünette ab. Seien Sie wachsam, denn am Anfang ist es recht einfach, eine Seite zu vergessen.

Im Gebrauch ist die bidirektionale Drehung sanft und ruckfrei, mit genau dem richtigen Widerstand, um während einer Zeitmessung an Ort und Stelle zu bleiben.

Die Benutzerfreundlichkeit ist so groß, dass man sich dabei ertappt, die Lünette nach Lust und Laune zu wechseln, um die Uhr an das Outfit oder die aktuelle Aktivität anzupassen – ein echtes Kinderspiel, an das sich bisher keine andere große Marke ernsthaft gewagt hat.

Nivada liefert direkt fünf austauschbare Lünetten mit dem Broad Arrow Inter-Bezel, was die Gesichter der Uhr vervielfacht. Vier davon übernehmen den Stil der Lünette der historischen Chronomaster “CASD”: eine einfarbige eloxierte Aluminiumeinlage (verfügbare Farben sind schwarz, rot, dunkles Olivgrün und “Ghost”-Blau), die eine 60-Minuten-Skala und 12-Stunden-Markierungen kombiniert.

Dieses vielseitige Design ermöglicht sowohl die Messung der verstrichenen Zeit (Tauchen, Parken, Kochen…) als auch das Ablesen einer zweiten Zeitzone unter Verwendung des 12h-Index als Referenz. Die fünfte Lünette ist die markanteste: zweifarbig schwarz und rot, sie verfügt über einen Städtering mit den Namen von 12 ikonischen Städten anstelle der 12 Stunden.

Im Geiste der “Worldtime”-Lünetten konzipiert, bietet sie eine originelle Möglichkeit, eine andere Zeitzone zu verfolgen, indem die gewünschte Stadt mit der Ortszeit ausgerichtet wird – und verleiht gleichzeitig einen extravaganten ästhetischen Touch wie eine Pepsi GMT-Lünette.

Die Fertigungsqualität dieser Lünetten ist überzeugend: Das eloxierte Aluminium ist leicht und dennoch robust, mit scharfen, farbgefüllten Gravuren und Farben, die sowohl schlicht als auch vielfältig sind (Grün und Blau sind bewusst patiniert für einen Vintage-Look). Man könnte möglicherweise bedauern, dass alle mitgelieferten Lünetten, außer der Worldtime, die gleiche doppelte 60min/12h-Graduierung aufweisen – man hätte sich zum Beispiel eine Tachymeter-, Telemetrie- oder Pulsometerlünette vorstellen können, um die Funktionen zu variieren.

Nivada gibt außerdem an, das Angebot in Zukunft erweitern zu wollen. Trotz dieses kleinen Mankos bringt die Inter.Bezel einen echten spielerischen und anpassbaren Mehrwert für die Uhr: Im Handumdrehen ändert man den Stil seines Chronographen komplett (und sogar teilweise seine Funktion), während man bei der Konkurrenz ein anderes Modell kaufen oder komplexere Modifikationen durchführen müsste.

Ergonomie und Tragekomfort

Dank ihres begrenzten Durchmessers von 38 mm und relativ kurzen Bandanstößen trägt sich die Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel auch an einem durchschnittlichen Handgelenk ausgewogen. Die zweifarbige “World Time”-Lünette fügt hier einen Hauch von Originalität ohne nennenswerte zusätzliche Dicke hinzu.

In puncto Komfort hat sich Nivada für einen Durchmesser von 38 mm entschieden, getreu dem Geist der 60er Jahre, der zu einer Vielzahl von Handgelenken passt, einschließlich meiner wirklich schmalen Handgelenke.

Diese für einen Chronographen recht geringe Größe verleiht der Uhr eine vernünftige Präsenz und vermeidet jegliches Gefühl von Schwere. Das durch das Chronographenwerk und das gewölbte Glas verdickte Gehäuse erreicht eine Dicke von ca. 13,7 mm, was für den Durchmesser beträchtlich ist, aber die gewölbte Form des Glases und die Verfeinerung des Profils durch die Fasen mildern die Wahrnehmung dieser Dicke. Die Bandanstöße sind fein zulaufend und zum Handgelenk hin gebogen, was einen guten Sitz der Uhr ohne übermäßige Druckpunkte gewährleistet.

Ein weiteres geschätztes Detail: die durchbohrten Bandanstöße (durchbohrte Federstege), die einen sehr einfachen Armbandwechsel mit einem einfachen Werkzeug oder sogar einer Bleistiftspitze ermöglichen. Dies unterstreicht den utilitaristischen und modularen Aspekt dieser Broad Arrow, passend zu ihrem Konzept der austauschbaren Lünette.

Mehrere Armbandoptionen werden ursprünglich angeboten – Tropic-Kautschuk, Vintage-Leder, perforiertes “Rallye”-Leder oder Stahlarmbänder mit flachen Gliedern und Beads of Rice im Stil der 60er Jahre – alle mit 20 mm Breite, schnell austauschbar. Mit Tropic-Kautschuk ist die Uhr besonders leicht und bereit für den sportlichen Einsatz (gelegentliches Tauchen, Wandern…).

Das Stahlarmband vom Typ “Reiskorn” verleiht ihr einen unbestreitbaren Retro-Charme und anerkannten Komfort dank seiner Flexibilität. Mit Leder wird die Uhr eleganter, und das relativ kompakte Gehäuse ermöglicht es, trotz der Dicke unter einen Hemdsärmel zu gleiten.

Die Krone, nicht verschraubt, um das tägliche Handaufziehen zu erleichtern, ist recht prominent und gerändelt für einen guten Griff. Das Aufziehen jeden Morgen wird schnell zum Ritual, zumal die Gangreserve zum täglichen Aufziehen anregt, um den Betrieb des Zeitmessers nicht zu unterbrechen. Beim Ablesen der Zeit sorgt der Kontrast des Broad Arrow Zifferblatts (matter schwarzer Hintergrund, silberne Zeiger und cremefarbene Indizes) für eine sofortige Ablesbarkeit von Stunden und Minuten. Die kleineren Chronographen-Hilfszifferblätter (30 Minuten bei 3 Uhr, permanente Sekunden bei 9 Uhr) bleiben dank ihrer weißen Zeiger, die je nach Zifferblattversion gut auf dem schwarzen oder weißen Hintergrund kontrastieren, lesbar. Letztendlich bietet die Chronomaster Inter-Bezel eine durchdachte Ergonomie: ein kompaktes Neo-Vintage-Format, geringes Gewicht, leicht zu bedienende Bedienelemente (Krone/Drücker) und echten täglichen Tragekomfort.

Preis-Leistungs-Verhältnis im Bereich 1.800–2.500 €

Verkauft ab 1.770 € (Armbandversion mit massivem Gehäuseboden, ohne Steuern) – oder etwa 1.975 US-Dollar –, liegt der Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel am unteren Ende der angestrebten Preisspanne. Zu diesem Preis inkludiert Nivada Grenchen standardmäßig alle fünf austauschbaren Lünetten in einem Set, während andere Marken wahrscheinlich für jede Einlage separat berechnen würden. Selbst mit der Option eines Saphirglasbodens oder eines Stahlarmbands (+~200 €) bleibt man unter der Marke von 2.300 €, was unsere Broad Arrow in eine sehr wettbewerbsfähige Position gegenüber ähnlichen Schweizer oder europäischen Chronographen bringt.

In Bezug auf die Ausstattung bietet die Nivada eine geschickte Balance zwischen historischem Erbe, modernen Spezifikationen und Originalität.

Das bewährte Design des Handaufzug-Chronographenwerks gewährleistet Zuverlässigkeit und Langlebigkeit und ist gleichzeitig günstiger als ein anspruchsvolles Manufakturkaliber – eine rationale Wahl, die hilft, den Preis niedrig zu halten. Die Montage- und Veredelungsqualität steht der von teureren Konkurrenten (z. B. Longines Heritage Chrono oder TAG Heuer Autavia) in nichts nach, und bestimmte Details wie die Wasserdichtigkeit von 100 m oder die Kaliberdekoration sind in dieser Preisklasse selten zu sehen. Vor allem aber bietet Nivada hier mit ihrem austauschbaren Lünettensystem eine einzigartige Vielseitigkeit, die buchstäblich fünf Uhren in einer bietet.

Im Vergleich dazu bieten ein automatischer Hamilton Intra-Matic Chronograph (ca. 2.000 €) oder eine Longines BigEye (~2.600 €) nur eine einzige feste ästhetische Konfiguration – und keine bietet die zusätzliche Funktion einer zweiten Zeitzone über die Lünette wie der Chronomaster. Natürlich ist die Markenbekanntheit von Nivada geringer als die von Longines oder Hamilton, und dies kann den wahrgenommenen Wert oder den Wiederverkaufswert beeinflussen. Aber für einen informierten Enthusiasten, der das beste Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, bietet dieser Broad Arrow Inter-Bezel viel für seinen Preis: einen echten Tool-Chronographen mit Vintage-Charme, nach Belieben anpassbar und von einem erfolgreich wiederbelebten historischen Uhrenhaus hergestellt.

Vergleich mit anderen Modellen mit austauschbaren Lünetten

Es muss betont werden, Nivada Grenchen ist einer der aktuellen Pioniere des Konzepts der austauschbaren Lünette bei einer mechanischen Toolwatch. Nur wenige Wettbewerber bieten ein vergleichbares System an, insbesondere bei Chronographen. Die meisten Marken variieren lediglich die Lünetteneinsätze von Modell zu Modell, ohne dem Besitzer die Möglichkeit zu geben, sie selbst einfach auszutauschen. Sammler von Rolex Submariner oder GMT Master tun dies beispielsweise manchmal, indem sie die Einsätze wechseln (Pepsi, Coke usw.), aber dies erfordert spezielle Teile und Sorgfalt; es ist kein offizielles Verkaufsargument.

Im Preissegment von 1.800–2.500 € ist die Formex Reef eine der wenigen Uhren, die einen ähnlichen Anpassungsansatz bietet: Diese moderne Schweizer Taucheruhr (~2.000 € am Stahlarmband) verfügt über eine drehbare Lünette aus Stahl oder Keramik, die ohne Werkzeug entfernt und gegen eine andere Farbe oder einen anderen Stil ausgetauscht werden kann, wodurch das Aussehen der Uhr sofort verändert wird.

Das Prinzip ist vergleichbar (Einfachheit und Geschwindigkeit des Wechsels), obwohl technisch unterschiedlich: Die Reef verwendet einen sicheren Befestigungsmechanismus für ihre unidirektionale Taucherlünette, der eine Wasserdichtigkeit von 300 m garantiert, während Nivada sich für eine bidirektionale Druckpassung entscheidet, die für den gemischten Land-/Seeeinsatz geeignet ist.

Formex setzt auf zeitgemäße Materialien (Keramiklünetten mit hoher Härte erhältlich) und ein COSC-zertifiziertes Automatik-Chronometerwerk, um seinen Preis zu rechtfertigen, während Nivada die Karte des Retro-Charmes spielt (Aluminiumlünetten im Vintage-Look und historisches Handaufzugkaliber). Am Handgelenk wird die Formex Reef (39,5 mm) eine imposantere Präsenz und einen entschieden modernen Stil haben, während der 38-mm-Chronomaster dezent und klassisch bleibt.

Schließlich verlangt Formex 160 € für jede zusätzliche Lünette.

Andere Uhren mit austauschbaren Lünetten gibt es hauptsächlich im Bereich der Quarz- oder Modemodelle. Man erinnert sich vielleicht an Gucci- oder Dior-Uhren aus den 90er Jahren, die in Sets mit mehreren farbigen aufsteckbaren Lünetten verkauft wurden, aber das waren Damenschmuck- oder Modeuhren, nicht als Toolwatches gedacht und weit unter der uhrmacherischen Qualität von Nivada.

Diese Angebote lagen auch in deutlich niedrigeren Preisklassen (oder umgekehrt, sehr luxuriös für einige Schmuckstücke).

Derzeit hat Nivada Grenchen im Bereich der mechanischen Neo-Vintage-Chronographen praktisch keine direkte Konkurrenz in Bezug auf die austauschbare Lünette – es ist eine differenzierende Innovation, die sie von anderen abhebt. Man könnte meinen, dass andere Marken vielleicht diesen Weg einschlagen werden, wenn das Konzept bei den Kunden Anklang findet, aber vorerst bleibt der Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel ein nahezu einzigartiges Angebot. Dies steigert seine Attraktivität für Sammler, die Originalität suchen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nivada im Vergleich zu “anderen Modellen des gleichen Stils” dank ihres spielerischen und genialen Konzepts gut mithält und gleichzeitig ernsthafte technische Spezifikationen bietet.

Dieser Chronograph ist nicht nur ein Gadget: Er schneidet im Vergleich zu den Besten seiner Kategorie günstig ab, mit dem zusätzlichen Bonus der ästhetischen Vielseitigkeit, den derzeit kein anderer bietet.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der Nivada Grenchen Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel als echte vielseitige Neo-Vintage-Toolwatch etabliert, die erfolgreich Erbe und Innovation verbindet. Sein Landeron Handaufzug-Chronographenwerk sorgt für solide Leistung und wird Puristen durch seinen traditionellen Charme begeistern. Die Fertigungsqualität ist hervorragend, mit einem fein verarbeiteten Gehäuse, einem gepflegten Zifferblatt und einer beachtlichen Robustheit (100 m wasserdicht) für einen Chronographen dieses Stils. Vor allem bringt er mit seinem cleveren und spielerischen Konzept der austauschbaren Lünette frischen Wind in die Uhrmacherei, was die Einsatzmöglichkeiten und das Aussehen vervielfacht, ohne das Leben des Benutzers zu erschweren.

Im täglichen Gebrauch machen ihn sein 38-mm-Format und die zahlreichen Armbandoptionen bequem und leicht an alle Situationen anpassbar. Im Vergleich zur Konkurrenz bieten nur wenige Uhren so viel Charakter und Modularität für ein Budget um 2.000 € – ein Segment, in dem sich der Chronomaster Inter-Bezel klar als einzigartige und attraktive Option abhebt.

Schließlich symbolisiert er im Kontext der Geschichte von Nivada Grenchen perfekt die erfolgreiche Wiederbelebung der Marke: ein Kultmodell aus den Sechzigern zu nehmen und ihm genügend neue Ideen einzuhauchen, um es heute attraktiv und relevant zu machen. Für Liebhaber von Vintage-Uhren, die einen leistungsstarken, liebenswerten Zeitmesser suchen, der sich von standardisierten Produktionen unterscheidet, ist der Chronomaster Broad Arrow Inter-Bezel eine sinnvolle Wahl, die ein Uhrmachererlebnis bietet, das reich an Geschichte ist, aber entschieden auf das Vergnügen der Gegenwart ausgerichtet ist.